Beschreibung
Die Szene, die Jean Huber in Voltaire erzählt eine Fabel präsentiert, besitzt diese ihm eigene Eigenschaft, einen alltäglichen Moment in ein kleines intimes Theater zu verwandeln. Huber, ein Schweizer Künstler des 18. Jahrhunderts und nahestehend dem Kreis von Voltaire in Ferney, pflegte ein sehr besonderes Genre: das Porträt des Philosophen nicht als feierliche Figur, sondern als lebendigen, gestikulierenden Menschen, fast immer umgeben von Zuhörern. Dieses Gemälde gehört genau zu dieser liebevollen und beobachtenden Linie, wo der öffentliche Voltaire verschwindet und der häusliche, sprühende Voltaire, voller Witz, erscheint.
Die Komposition atmet Natürlichkeit. Die Landschaft nimmt einen großen Teil der Leinwand ein, mit einem weiten und wechselhaften Himmel, der scheinbar mit der Intensität des erzählerischen Moments dialogiert. Die Atmosphäre ist mit sanften, fast dampfartigen Pinselstrichen aufgebaut, die an die Vorliebe des 18. Jahrhunderts für pastorale Umgebungen erinnern. Über dieser goldenen Wiese hat sich eine kleine Gruppe am Wasser niedergelassen: zwei Frauen, ein Mann, der mit dem Rücken zum Betrachter sitzt und einen Dreispitz trägt, und ein aufmerksamer Hund, der die Szene mit einem herzlichen Akzent vervollständigt. Alle schauen auf die aufrechte Figur von Voltaire, gekleidet in einen auffälligen roten Mantel, der den Blick anzieht und auf irgendeine Weise das Gemälde „öffnet“, fast so, als würden seine ausgebreiteten Arme den Betrachter einladen, in die Anekdote einzutreten.
Es ist keine spezifische Geschichte hinter dieser erzählten Fabel bekannt, aber Huber muss ihren Inhalt nicht offenbaren: das Wesentliche ist die Gestik. Voltaire erscheint in vollem erzählerischen Gestus erfasst, mit offenen Armen in einer Geste, die übertriebene Komik oder die Beschreibung eines fabelhaften Tieres suggeriert. Huber war berühmt für seine Silhouetten und Karikaturen des Philosophen, und hier zeigt sich dasselbe Empfinden: die Figur ist mit einer fast humoristischen Leichtigkeit behandelt, ohne sie lächerlich zu machen, aber doch die natürliche Theatralik des Schriftstellers zu betonen.
Das Licht spielt eine besonders zarte Rolle. Es erhellt die Wiese und die Figuren im Vordergrund warm, während der Himmel kühlere Nuancen bewahrt, die ihm Tiefe und Dramatik verleihen. Dieser Kontrast zwischen dem sanften Licht und dem dichten Himmel schafft einen poetischen Effekt: einen intimen Moment, der unter einem riesigen Himmel geschieht, als wolle Huber daran erinnern, dass selbst das erleuchtete Genie in derselben Natur wohnt wie der Rest von uns. Im stillen Wasser spiegelt sich die Szene diffus, was ein visuelles Echo hinzufügt, das das Gefühl der Gelassenheit verdoppelt.
Bei genauerer Betrachtung versteht man, warum Huber einer der eigenartigsten Porträtisten von Voltaire war: Er suchte nicht die offizielle Pose, sondern die menschliche Geste. Ähnliche Gemälde von Huber – wie seine Szenen von Voltaire beim Lesen, Sprechen oder Spazierengehen – integrieren immer dasselbe Interesse, die intellektuelle Lebhaftigkeit im einfachen Rahmen des Alltagslebens festzuhalten. Dieses Bild ist keine Allegorie und keine historische Szene, sondern eine intime Hommage an das Wort, an die geteilte Erzählung, an das Vergnügen des Zuhörens.
In Voltaire erzählt eine Fabel sind wir nicht nur Zeugen der Anwesenheit des Philosophen: wir sind Zeugen des Moments, in dem die Vorstellungskraft zur Stimme wird, und diese Stimme versammelt einen kleinen Kreis von Zuhörern in einer Landschaft, die dank Huber still mit Leben gefüllt wird.
Originalabmessungen des Werkes: 37 x 29 cm.
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